Einsatz im Flutgebiet

Bereits einen Monat ist es her, dass sich zwei Teams des Katastrophenschutzes des Saalekreises auf den Weg an den Nürburgring machten, um vor Ort zu unterstützen. Am 26. Juli fuhren die Fachdienste Sanität I, DRK Kreisverband Halle-Saalkreis-Mansfelder Land e.V. und II, DRK Kreisverband Merseburg-Querfurt e.V. in das Katastrophengebiet. Für diesen Einsatz waren insgesamt 20 Krankentransportwagen sowie 5 Rettungswagen aus Sachsen-Anhalt gerufen worden. Die Einsatzteams sollten die Aufräumarbeiten medizinisch absichern, verletzte Bewohner, Einsatzkräfte und Helfer versorgen oder Bereitstellungsräume für die medizinische Versorgung errichten.

„Der Widerspruch zwischen der wunderschönen Landschaft mit seinen Weinbergen und der überall sichtbaren Zerstörung in den Ortschaften hat uns berührt. Die Bilder aus den Nachrichten waren bekannt, doch das Ausmaß der Situation wurde einem erst vor Ort greifbar“, beschreibt einer der Einsatzkräfte. Zum einen durch die umfangreiche und große Logistik der über 17.000 Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet, die in einer Zeltstadt mit über 300 Zelten am Nürburgring beherbergt und koordiniert wurden. Doch zum anderen vor allem durch die Eindrücke vor Ort bei den betroffenen Menschen in ihren zerstörten Dörfern. 

In der 1700-Seelen-Gemeinde Dernau offenbarte sich die Zerstörung der Flut. Die Brücke im Ort fehlte und die anliegenden Häuser lagen in Trümmern. Im weiteren Umfeld waren die Gebäude zwar nicht zerstört worden, aber nur ein kleiner Teil konnte noch bewohnt werden. Hier war das Team der Fachdienste Sanität für die Versorgung kleinerer Wunden verantwortlich. In Ringen im Kreis Ahrweiler wurde eine Unterkunft für die freiwilligen Helfer errichtet. Der letzte Einsatz erfolgte in einem Dorf, dass gerade erst wieder erschlossen worden war. Es gab weder Strom noch Wasser.

Hand in Hand arbeiteten Betroffene, freiwillige und professionelle Helfer.  „Es herrschte eine unglaubliche Solidarität zwischen den Helfern, ob bei den Aufräumarbeiten bis in die Nacht oder der Versorgung mit Lebensmitteln, Bekleidung oder Werkzeug, die freiwillige Helfer mitbrachten“, so einer der Rettungssanitäter der Fachdienste Sanität des Saalekreises. Am 30. Juli war der Einsatz für die beiden Fachdienste beendet.

„Nun hoffen wir, dass den Betroffenen auch weiterhin so viel Unterstützung zukommt, sie die Krise überwinden und dass die Einsatzkräfte dazu beitragen können“, so Florian Sachse, Führer des Fachdienstes Sanität I.

Foto: Michael Spieß