Sonderausstellungen
6. Mai bis 20. August 2023
Ausstellung
Stand der Dinge – Keramik der Gruppe 83
Die Merseburger Ausstellung „Stand der Dinge – Keramik der Gruppe 83“ gibt den Startschuss für mehrere Jubiläumsausstellungen zum 40. Gründungsjubiläum dieser international anerkannten Vereinigung von Keramikern.
Die Mitglieder der Gruppe Petra Bittl, Cathy Fleckstein, Christa Gebhardt, Sonngard Marcks, Anke Müffelmann, Svein Narum, Renée Reichenbach, Elisabeth Schaffer, Fritz Vehring, Vera Vehring, Friederike Zeit Narum, Karin Bablok und Jinwhi Lee werden ausgewählte aktuelle Arbeiten zeigen. Als Gäste werden Corinna Friedrich und Elke Sada teilnehmen.
Im Dezember 1983 hatten die bundesdeutschen Vertreter der bis dahin in die weltweite UNESCO-Vereinigung „Académie Internationale de la Céramique“ (AIC) in Genf aufgenommenen Keramikkünstler um Elly und Wilhelm Kuch, Ingeborg und Bruno Asshoff sowie Ursula und Karl Scheid, gemeinsam mit dem Keramikkenner Peter-Winfried Bürkner, den Entschluss gefasst, sich als eigene Künstlergruppe zu formieren, um die Qualität und Vielfalt der zeitgenössischen künstlerischen Keramik in Deutschland zu befördern und ihr zusätzliche Sichtbarkeit und Strahlkraft zu verleihen. Der offiziellen Gründung der Gruppe 83 mit 23 Mitgliedern im Juni 1984 im „Keramion“ in Frechen folgten bedeutende Ausstellungen im In- und Ausland.
Wie auch ursprünglich beabsichtigt, nehmen die derzeit 14 Künstlerinnen und Künstler der Gruppe 83 – einige von ihnen gleichzeitig Mitglieder in der AIC – die Freiheit in Anspruch, sich in ihrer Kunst individuell zu entwickeln. Sie verzichten damit auf ein gemeinsam zu vertretendes Programm. Daraus ergibt sich eine größtmögliche Vielfalt an künstlerischen Positionen, die es unbedingt lohnt, persönlich in Augenschein zu nehmen.


17. Mai – 5. November 2023
Kaiser Otto der Große (reg. 936-973) hatte im Herbst des Jahres 972 in Italien seine letzte Reise zurück in seine sächsische Heimat angetreten. Sie führte ihn 973 über Magdeburg (Feier des Palmsonntags), Quedlinburg (Hoftag an Ostern), Walbeck (Rast) und Merseburg (Hoftag an Christi Himmelfahrt) nach Memleben, wo er am 7. Mai verstarb. Ende Mai/Anfang Juni 973 wurde er im Magdeburger Dom beigesetzt.
Im Jahr 2023 werden an diesen Orten Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen in besonderer Weise gewürdigt. Die Tafelausstellung im Schloss Merseburg thematisiert das ottonische Reisekönigtum, Hoftage und das Gesandtenwesen sowie die interkulturellen Austauschprozesse zwischen Orient und Okzident im 10. Jahrhundert. Otto der Große hatte diese auch persönlich befördert, indem sein gleichnamiger Sohn die byzantinische Prinzessin Theophanu ehelichte. Über Otto selbst berichten seine Chronisten von Kenntnissen der slawischen Sprache und einer Freundschaft zum polnischen Herzog Mieszko I. aus dem Geschlecht der Piasten. Ottos zweite Frau Adelheid, die aus Burgund stammte, brachte sich – hoch gebildet – ihrerseits in die ottonische Politik ein. Im Zusammenhang mit der letzten Reise Ottos des Großen verdichten sich noch einmal viele Facetten transkultureller Begegnungen im heutigen Sachsen-Anhalt, der zentralen Königslandschaft des ostfränkischen Reiches.