26. November bis 26. Februar 2023
Ausstellung
Kulturgeschichte des Schneemanns
Groß und unnahbar, abweisend und furchterregend, dargestellt als personifizierter Winter – so begegnen uns die ersten Schneemänner. Ende des 18. Jahrhunderts tauchen sie ganz vereinzelt auf Kupferstichen mit Monatsmotiven und in Kinderliedern auf: mürrische Zeitgenossen schneereicher Szenen.
Erst als der Winter seinen Schrecken verliert, treten freundlichere Schneemänner auf. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts sind die „Helden“ des Winters aus Bildern, die mit der kalten Jahreszeit zu tun haben, gar nicht mehr wegzudenken.
Inzwischen lächeln sie freundlich um die Wette: aus Büchern und von Glückwunschkarten, von Spielen, Briefmarken und Verpackungen. Kaum eine andere Figur lässt sich weltweit und monatelang derart vielseitig einsetzen. Ab November erobern Heerscharen von Schneemännern Plakatsäulen, Schaufenster und Anzeigen, ganz zu schweigen von Wohn- und Kinderzimmern. Erst mit Ende des Winters lassen die Auftritte der frostigen Gesellen nach.
Die Ausstellung präsentiert die Motivgeschichte des Schneemanns im Wandel der Zeit: vom grimmigen Mann aus Schnee für draußen zur liebenswerten Schneemannfigur für innen. Gezeigt werden vor allem zahlreiche Exponate aus Deutschlands größter Sammlung von Schneemännern. Seit fast 40 Jahren trägt Cornelius Grätz aus Reutlingen neue und alte, kleine und große Schneemänner in allen Varianten zusammen. Mit seiner Sammlung, die heute um die 5.000 Schneemann-Objekte umfasst, hielt er über ein Jahrzehnt den Weltrekord.
Sammlung Cornelius Grätz
Foto: Claudia Zacharias
6. Mai bis 20. August 2023
Ausstellung
Stand der Dinge – Keramik der Gruppe 83
Die Merseburger Ausstellung „Stand der Dinge – Keramik der Gruppe 83“ gibt den Startschuss für mehrere Jubiläumsausstellungen zum 40. Gründungsjubiläum dieser international anerkannten Vereinigung von Keramikern.
Die Mitglieder der Gruppe Petra Bittl, Cathy Fleckstein, Christa Gebhardt, Sonngard Marcks, Anke Müffelmann, Svein Narum, Renée Reichenbach, Elisabeth Schaffer, Fritz Vehring, Vera Vehring, Friederike Zeit Narum, Karin Bablok und Jinwhi Lee werden ausgewählte aktuelle Arbeiten zeigen. Als Gast wird Corinna Friedrich teilnehmen.
Im Dezember 1983 hatten die bundesdeutschen Vertreter der bis dahin in die weltweite UNESCO-Vereinigung „Académie Internationale de la Céramique“ (AIC) in Genf aufgenommenen Keramikkünstler um Elly und Wilhelm Kuch, Ingeborg und Bruno Asshoff sowie Ursula und Karl Scheid, gemeinsam mit dem Keramikkenner Peter-Winfried Bürkner, den Entschluss gefasst, sich als eigene Künstlergruppe zu formieren, um die Qualität und Vielfalt der zeitgenössischen künstlerischen Keramik in Deutschland zu befördern und ihr zusätzliche Sichtbarkeit und Strahlkraft zu verleihen. Der offiziellen Gründung der Gruppe 83 mit 23 Mitgliedern im Juni 1984 im „Keramion“ in Frechen folgten bedeutende Ausstellungen im In- und Ausland.
Wie auch ursprünglich beabsichtigt, nehmen die derzeit 14 Künstlerinnen und Künstler der Gruppe 83 – einige von ihnen gleichzeitig Mitglieder in der AIC – die Freiheit in Anspruch, sich in ihrer Kunst individuell zu entwickeln. Sie verzichten damit auf ein gemeinsam zu vertretendes Programm. Daraus ergibt sich eine größtmögliche Vielfalt an künstlerischen Positionen, die es unbedingt lohnt, persönlich in Augenschein zu nehmen.

