Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahr 1933 endeten Jahrzehnte blühenden kulturellen Lebens in Deutschland vom Kaiserreich bis zum Ende der Weimarer Republik, in denen jüdische Kulturschaffende eine exponierte Rolle spielten. Waren sie als Schriftsteller, Bildende Künstler, Theater- und Musikschaffende, Philosophen oder auch Mäzene und Sammler tragende Säulen des Kulturbetriebes gewesen, wurden sie von den Nationalsozialisten jetzt entrechtet, verfolgt, vertrieben und ermordet.

Die Ausstellung „‚Jüdische Köpfe‘ – Porträts jüdischer Kulturschaffender aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ will einige dieser jüdischen Protagonisten in Erinnerung rufen. In künstlerischen Porträts von jüdischen Kulturschaffenden zeigt sie eine kulturelle Vielfalt, die es einst in Deutschland gab, die aber in den Jahren der Barbarei von 1933 bis 1945 unwiederbringlich vernichtet wurde.

Aus privaten Sammlungen aus Deutschland und Österreich wurden Kunstwerke zusammengeführt, die an jüdische Künstler erinnern. Ob als Schöpfer oder weil sie selbst Thema dieser Kunstwerke sind.
Nicht nur bekannte jüdische Persönlichkeiten der damaligen Zeit wie Max Liebermann, Ludwig Meidner, Hermann Struck, Max Oppenheimer oder Emil Orlik, sondern auch viele andere heute dem Gedächtnis entfallene Künstler zum Beispeil Bil Spira, Lene Schneider-Kainer, Lou Albert-Lasard oder Ludwig Haas werden mit Kunstwerken oder durch ihre Darstellungen im Porträt vertreten sein. Auch Künstler von heute, die in ihrem Porträtschaffen jüdische Kulturrepräsentanten wieder ins Gedächtnis rufen wie etwa Alfred Hrdlicka, Thomas Duttenhoefer, Jürgen Schlotter, Vivien Kabar oder Dieter Zurnieden sind in der Schau als Repräsentanten einer Kultur der aktiven Erinnerung mit ihren Arbeiten zu sehen.

Kurator: Dr. Oliver Bentz

In Kooperation mit dem Rhein-Pfalz-Kreis.