"Stoppt Mobbing" – Anti-Mobbing-Projekt im Saalekreis

Das Thema Mobbing, insbesondere Cyber-Mobbing ist im heutigen Schulalltag immer noch ein massives Problem, auch im Saalekreis. Das Jugendamt des Landkreises hat sich daher professionelle Unterstützung gesucht, um eine Aufklärungsmaßnahme von außergewöhnlichem Format in die Realität umzusetzen.

Carsten Stahl, bekannt aus Funk und Fernsehen, besuchte mit seiner Präventionsveranstaltung „Stoppt Mobbing  – bevor es zu spät ist“ fünf Schulen im Saalekreis. Der Ex-Fernseh-Detektiv, der sich bereits vor einigen Jahren aus dem TV-Geschäft zurückgezogen hat, begeisterte die Schülerinnen und Schüler nicht etwa mit seinem „Promi-Status“, sondern weil er selbst Mobbing-Opfer und zugleich Täter war, und aus eigener Erfahrung weiß, wie Mobbing enden kann.

Er spricht über eigene Fehler, Gewalt, Kriminalität und wahre Begebenheiten. So findet er schnell Zugang zu dem jungen Publikum. Stahl berichtet z. B. von einem 10-jährigen Jungen, der von anderen Kindern gemobbt, gedemütigt, geschlagen und bedroht wurde – am Ende stellt sich heraus, es ist seine eigene Geschichte. In allen Schulen konnte man in diesem Augenblick eine Stecknadel fallen hören. Einige Kinder reagierten darauf sehr emotional, denn durch diese Geschichte wurden vergangene, negative Erlebnisse und Gefühle wieder ins Gedächtnis gerufen. Schulsozialarbeiterin/innen, ein Vertreter des Landeselternrates und zugleich Psychologe sowie Mitarbeiter/innen des Jugendamtes waren in diesem Moment als Ansprechpartner und Betreuer vor Ort.

Carsten Stahl forderte das Publikum schließlich dazu auf, bei Mobbing nicht mehr wegzuschauen, Vertrauenspersonen einzubeziehen und aktiv etwas dagegen zu tun. Mit einem öffentlichen Bekenntnis, dass Mobbing keinen Platz in der Schule haben soll, sowie dem lauten Ruf „Stoppt Mobbing“ endete die Veranstaltung. Die positive Resonanz der Schüler/innen sowie deren Eltern zeigte, wie wichtig und unerlässlich Aufklärung und Prävention in Hinblick auf Mobbing ist. Ein Mutter aus dem Saalekreis postete nach der Veranstaltung auf der Facebook-Seite Stahls folgendes:

„Sehr geehrter Herr Stahl, Sie waren heute zu Gast in Merseburg in der Schule meines Sohnes. Auf diesem Weg wollte ich Ihnen danken, dass Sie mit unseren Kindern über ein Thema sprechen, welches leider viel zu sehr tabuisiert wird. Bei meinem Sohn hat Ihre Ansprache Spuren hinterlassen. Es hat ihn zum Nachdenken gebracht und seine Sichtweise positiv beeinflusst. Bitte machen Sie weiter so, getreu dem Motto: 'Wehret den Anfängen!' Mit freundlichen Grüßen, eine dankbare Mutter“

Das Jugendamt, welches die Veranstaltungen organisiert und finanziert hat, möchte sich auf diesem Weg bei den Schulleitern/innen, den Lehrern/innen, Schulsozialarbeitern/innen, und  den über 1.200 Schülern/innen für die Teilnahme an dieser ungewöhnlichen Präventionsmaßnahme bedanken.

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